ACKER(UN)KRÄUTER,  Interview mit Matthias Matuschik auf der "Bio erleben"

AckerUn- bzw. AckerBeiKräuter, ein spannendes Thema zu dem mich Matthias Matuschik auf der Bio Erleben interviewt hat.

 

90% der AckerBeiKräuter, die so spannende Namen haben wie Acker-Krummhals oder Rundblättriges Hasenohr sind gefährdet oder sogar von Aussterben bedroht. Unter den AckerBeiKräutern finden sich Pflanzen, die gute Nahrungspflanzen ( z.B. Vogelmiere), Färbepflanzen ( z.B. Färber-Hundskamille)  oder sogar Heilpflanzen (z.B. echte Kamille) sind. Die Erklärung für Ihre Gefährdung ist, wenn auch nicht befriedigend, so dennoch einleuchtend. Nicht einmal der Biobauer kann sie im Allgemeinen auf seinem Feld dulden, da sie im Verdrängungswettbewerb mit den Kulturpflanzen stehen. Er setzt zu Ihrer Entfernung zwar keine Herbizide ein, wie sie beim konventionellen Ackerbau eingesetz werden, sondern entfernt sie mechanisch. Das Ergebnis bleibt jedoch das Gleiche: Einzelne Pflanzen wie z.B. der Feld-Rittersporn oder die Kornrade sind bereits vom Aussterben bedroht, andere wie z.B. der Acker-Meier oder der großkelchige Mannsschild sind bereits ausgestroben oder gelten als verschollen.

Aber es gibt auch gute Nachrichten in dieser Sache. Um das komplette Aussterben einzelner Arten vielleicht gerade noch zu verhindern, stellen einzelne engagierte Biobauern Ihre Äcker zur Verfügung, damit dort z.B. die Kornrade wieder zusammen mit den Kulturpflanzen ausgesäht werden darf. Ein nicht ganz unaufwändiges Unterfangen, denn bei der Ernte muss die Kornrade natürlich mit verschiedenen Verfahren wieder aussortiert werden, nicht zuletzt deswegen, weil die Kornrade giftig ist. Aber was hat der Bauer davon? Einer der Projektbauern beschreibt es so: "man weiß ja noch viel zu wenig über die Interaktion der Wildpflanzen und der Kulturpflanzen. Wenn also die Wildpflanze die Kulturpflanze braucht, vielleicht braucht die Kulturpflanze auch die Wildpflanzen?". Es eignen sich für diese Art der gemeinsamen Aussaat natürlich nur gefährdete Pflanzen die die Kulturpflanzen nicht stark verdrängen. Soe wird auch die Ertragseinbuße im Fall der Kornrade als äußerst gering beschrieben. DANKE an die Engagierten Biobauern an deren Ackerränden übrigens auch weitere wunderbare Wildkräuter ernten lassen, da man nicht fürchten muß, dass sie mit Herbiziden gespritz werden.

 

 

Weiter Informationen zum Thema Ackerwildkräuter und Projekten zu deren Rettung  

 

Bayerische KulturLAndStiftung, "Ackerwildkräuter für Bayerns Kulturlandschaft" www.bayerischekulturlandstiftung.de

 

Landwende: "Biobauern säen für die Artenvielfalt" www.landwende.de